Panik: die Angst vor der Beziehungsangst

Wussten Sie schon, wie eng Panikattacken mit unseren zwischenmenschlichen Beziehungen verknüpft sind? In diesem Blogbeitrag möchte ich zeigen, wie die Paarberatung Ihnen helfen kann, Ihre Angst vor der Angst zu überwinden, um ein erfüllteres Leben zu führen.

Bei einer Panikattacke verspürt man plötzlich intensive Angstgefühle, die mit starken körperlichen Beschwerden wie Herzrasen, Schwindel, Zittern oder Atemnot einhergehen. Es kann auch sein, dass man während einer Panikattacke seine Umgebung als fremd oder unwirklich erlebt oder Todesangst hat. Solche Attacken sind oft nicht vorhersehbar und haben scheinbar keinen erkennbaren Auslöser. Wenn wir aber den Fokus auf die Beziehungen der Betroffenen ausrichten, zeigen sich festgefahrene, schwierige Konfliktdynamiken.

Mit einer Prise Humor gegen das Katastrophenmodell

Oft berichten meine KlientInnen von einem Gefühl der Ohnmacht und können sich nicht erklären, woher die Panikattacken kommen. Sie suchen nach Erklärungen und verhalten sich dabei unwillkürlich nach dem Muster, das Paul Watzlawick in der Geschichte „Der verlorene Schlüssel oder mehr desselben“ zutreffend beschreibt:

„Stellen Sie sich vor, ein Betrunkener steht unter einer Straßenlaterne und sucht verzweifelt nach seinem Schlüssel. Ein Polizist kommt hinzu und fragt ihn, was er verloren hat. Der Mann antwortet: „Meinen Schlüssel.“ Nun suchen beide, aber der Polizist möchte wissen, ob der Mann wirklich sicher ist, dass er den Schlüssel genau dort verloren hat. Der Betrunkene erklärt: „Nein, nicht hier, sondern dort hinten – aber dort ist es viel zu dunkel.“ Klingt absurd, oder? Watzlawick benennt dieses Vorgehen als „das wirkungsvollste Katastrophenmodell“. Das unnachgiebige Festhalten an die erfolglose Suche führt bestenfalls zu nichts, schlimmstenfalls verstärkt es die Angst. Mit diesem Beispiel von Watzlawick möchte ich Sie also ermutigen, den Schlüssel an die richtige Stelle zu suchen, um die wahren Ursachen Ihrer Ängste zu finden.

Symptome sind kompetente Lösungsversuche

Ich könnte mir vorstellen, dass Sie vielleicht auf meine Landingpage gelandet sind, weil Sie Panikattacken als belastend erleben und nach einem Lösungsschlüssel suchen, wie Sie damit fertig werden. Sie haben vielleicht schon die rein medikamentöse oder symptomorientierte Therapie ausprobiert und festgestellt, dass sie nur kurzfristig hilft. Auch die Forschung bestätigt das und zeigt, dass ein hohes Rückfallrisiko besteht. Diese Behandlungsmethoden erinnern mich an den Polizisten in Watzlawicks Geschichte, sie helfen bei der Suche, führen aber nicht zum Ziel.

Eine nachhaltige Lösung verspricht eher ein systemischer Kunstgriff. Der besteht darin, dass ich in meiner Beratung Symptome als kompetente Versuche unserer Psyche, mit unseren Herausforderungen umzugehen, betrachte (G. Schmidt). Ich lade also meine Klienten ein, ihre Probleme aus dieser ungewohnten Perspektive heraus anzuschauen. Augenblicklich nehmen sie eine aufgerichtete Körperhaltung ein, als würde Scham, Wut und Frust von ihnen abfallen. Sie fangen an, all die leidvollen Versuche zu erinnern und zu wertschätzen, die sie unternommen haben, um ihre Beziehung zu einer geliebten Person zu retten. Festgefahrene Pfade werden verlassen, die Energie fließt wieder und das Problemerleben löst sich auf. Unter diesen ressourcenreichen Bedingungen macht es wieder Freude, und es fällt leichter, die Veränderungen in Ihr Leben einzuladen, die Ihr gesamtes Wohlbefinden unterstützen und Sie zu einem glücklichen Leben verhelfen.

Beziehungsarbeit ist der Schlüssel zur Bewältigung von Angst

Indem Sie sich mit den hinter der Panik verborgenen Beziehungsproblemen auseinandersetzen, können Sie den Panikattacken entgegenwirken. Vielleicht zeigen sich die Beziehungsprobleme besser, wenn Sie folgende kleine Meditationsübung durchführen: Setzen Sie sich entspannt hin, atmen Sie ein paar Mal tief durch, bis sich Ihre Atmung von selbst einstellt und ruhig wird…, kommen Sie bei sich an und dann fragen Sie sich: „Was für Gedanken, Ideen, Impulse, Emotionen, Bilder tauchen auf, wenn ich mir vorstelle, dass meine Angst vor der Angst, irgendwie, wie auch immer …, wie Wolken am Himmel … langsam … und stetig an mir vorbeizieht?“ Verweilen Sie einige Minuten bei dieser Vorstellung, dann notieren Sie die Antworten. Schauen Sie in den nächsten Tagen Ihre Notizen ab und zu an und ergänzen Sie diese, wenn Ihnen etwas Neues dazu einfällt. Vielleicht gehen Sie schon die ersten Schritte in die Richtung des erwünschten Erlebens. Halten Sie Ausschau danach, wo tauchen positive Veränderungen in Ihre (Liebes)Beziehung auf, wie hat sich die Qualität, die Häufigkeit oder Ihr Umgang mit den Angstanfällen verändert? Ist sie schwächer, blasser oder etwa weiter weg? Experimentieren Sie mit Freude. Wenn Sie jedoch merken, dass Sie meine Begleitung brauchen, dann buchen Sie ein Erstgespräch. In meiner Praxis werden Sie ruhig und konzentriert sein, so klappt es, garantiert!